St. Pölten, 25.11.2024 (KAP) Der St. Pöltner Dommusikverein hat sein
100-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst am Sonntag, am Tag der
Kirchenmusik und zur Feier deren Patronin, der heiligen Cäcilia,
gefeiert. Der Feier standen Diözesanbischof Alois Schwarz und
Weihbischof Anton Leichtfried vor, musikalisch gestaltet wurde der
Gottesdienst von der Dommusik unter der Leitung von Domkapellmeister
Valentin Kunert mit der Messe in d-Moll des vor 200 Jahren geborenen
"Jahresregenten" Anton Bruckner. Der St. Pöltner Bürgermeister Matthias
Stadler und Landtagsabgeordneter Florian Krumböck als Vertreter von
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner drückten als Ehrengäste in
Grußworten ihre Wertschätzung für den Dommusikverein aus.
Anschließend
gab Domorganist Ludwig Lusser ein Konzert mit Bachs berühmter Toccata
und Fuge d-Moll. Domchor und Domorchester sorgten für eine musikalisch
hochkarätige Cäcilienmesse, Gesangssolisten waren Katharina Adamcyk
(Sopran), Monika Schwabegger (Alt), Angelo Pollak (Tenor) und Markus
Volpert (Bass).
Der Dommusikverein, dessen Hauptaufgaben in der
Unterstützung und Entlastung der musikalischen Leitung vor allem in
organisatorischer und finanzieller Hinsicht bestehen, wurde im Juni 1924
gegründet. Unter den besonders engagierten Förderern der Idee eines
eigenen Vereins mit zahlenden Mitgliedern befand sich der damalige
Dompfarrer und spätere Bischof von St. Pölten, Michael Memelauer, wie
Schriftführer Walter Lukaseder mitteilte.
Es folgte eine
bemerkenswerte Aufbauarbeit bis zum Zweiten Weltkrieg, dann musste der
Verein mehrere Auflösungsversuche durch die Nationalsozialisten
abwehren. Nach Kriegsende gelang abermals innerhalb kurzer Zeit ein
rascher Neuaufbau der Dommusik. Große Verdienste erwarben sich Walter
Graf, der 1967 Domkapellmeister wurde, und dessen 30 Jahre lang
amtierender Nachfolger Otto Kargl (1992-2022), der die Zusammenarbeit
mit dem von ihm selbst mitbegründeten Ensemble "cappella nova Graz"
sowie mit dem slowakischen Orchester "Solamente naturali Bratislava"
einleitete.
Die St. Pöltner Dommusik hat im Laufe der Geschichte
fast alle großen Werke der Kirchenmusik aufgeführt. Heute besteht sie
aus mehreren Ensembles, die sich in der musikalischen Gestaltung der
Gottesdienste am St. Pöltner Dom abwechseln und Konzerte veranstalten.
Neben dem Domchor gehören der Dommusik die Domkantorei (gegründet 1992),
das Jugendensemble (gegründet 1961), der Kinderchor (gegründet 1965),
die Choralschola, die Frauenschola, das Jakob-Prandtauer-Ensemble sowie
das Domorchester an. Alle diese Ensembles sind im Dommusikverein
vertreten, derzeit geleitet von Obfrau Angelika Karner.
1.200 Jahre Musica sacra in St. Pölten
Die
Pflege der Musica sacra hat in St. Pölten freilich eine deutlich
längere, nämlich mehr als 1200-jährige Tradition. Seit Gründung des
Benediktinerklosters in der heutigen Landeshauptstadt um 800 sangen die
Mönche - später Augustiner Chorherren - beinahe ein Jahrtausend lang das
Chorgebet und die Liturgie. Ein Jahr nach der Aufhebung des Klosters
1784 unter Joseph II. wurde St. Pölten Bischofssitz und die ehemalige
Stiftskirche zur Domkirche. Damit begann zugleich die Geschichte der
Dommusik.
Aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums des Dommusikvereins
begeht die Dommusik St. Pölten ein Jubiläumsjahr, das sich noch bis zum
Sommerkonzert 2025 in allen Gottesdiensten und Konzerten niederschlagen
wird.
Mit freundlicher Genehmigung der Katholischen Presseagentur Kathpress
St. Pöltner Dommusikverein: Festmesse zum 100-Jahr-Jubiläum
Bischöfe Schwarz und Leichtfried und Politikvertreter bei Gottesdienst
mit Musik von Bruckner und Bach - Verein unterstützt traditionsreiche
Dommusik organisatorisch und finanziell